Vorgestern, am Mittwoch, den 29.10. war WPMeetUp München. Eigentlich stand das Thema „Designer und Entwickler“ auf dem Programm. Aber da uns ein waschechter Designer in der Runde fehlte, ging die Diskussion schnell ihre eigenen Wege.
WordPress.com
Der einfachste Weg zu einer WordPress-Seite ist der Weg über wordpress.com. WordPress.com ist ein Service von Automattic, dort kann man sich sehr einfach eine WordPress-Seite zusammenbauen. Einfach deshalb, weil man sich um viele technische Fragen nicht kümmern muss: Man muss nichts installieren, man braucht keinen Vertrag mit einem Provider und keinen Domainnamen. Und alle Updates passieren automatisch. Man kann sozusagen gleich loslegen.
Im kostenlosen Standardpaket bekommt man allerdings man keine individuelle URL, sondern die Seite liegt auf einer Subdomain von wordpress.com. Also zum Beispiel www.mein-blog.wordpress.com. Aber man kann sein Paket um einen Domainnamen erweitern: Eine com-Domain kostet derzeit 18$ im Jahr.
wordpress.com bringt alle wichtigen Erweiterungen schon mit (Sharing Buttons und so weiter). Man kann seine Seite aber nicht mit beliebigen Plugins erweitern.
Meiner Meinung nach ist wordpress.com eine sehr interessantes Angebot, das viel zu wenig bekannt ist. Für Leute, die schnell eine kleine Webseite brauchen und sich nicht mit dem technischen Drumherum herumschlagen möchten, ist wordpress.com eine sehr gute Alternative zur selbst gehosteten Seite.
Ellen Bauer hat einen schönen Artikel dazu geschrieben: WordPress.com oder wordpress.org
WordPress Multisite
Mit WordPress Multisite kann man mehrere Webseiten in einer Installation verwalten. Jede Seite kann dabei eine eigene Domain haben.
Wozu ist das gut? Ein klassischer Fall wäre ein Kunde mit mehreren Seiten (Domains). Die lassen sich dann in einer Installation zusammenfassen, die Pflege wird dadurch einfacher, Plugins und Themes lassen sich „teilen“ und so weiter. Auch für mehrsprachige Seiten ist Multisite ein wichtiges Stichwort. In einer Multisite-Installation kann man für jede Sprache eine eigene Seite vorhalten, trotzdem „wissen“ die einzelnen Artikel und Seiten voneinander und sind miteinander verknüpft. Das Plugin Multilingual Pro sorgt dafür.
Zwar gibt es auch Plugins, mit denen man Mehrsprachigkeit in einer einzelnen Installation umsetzen kann zum Beispiel WPML. Diese Lösungen sind aber meiner Meinung nach nur für kleine Seiten geeignet. Die Verknüpfungen der Sprachen über Kategorien und Tags hinweg ist eine extrem komplexe Sache und man kämpft sehr viel mit Knoten im System.
Und was ist, wenn man so ein Multisite-Netzwerk wieder trennen möchte? Sven Hofmann meint: Das geht. Die Seiten liegen in getrennten Datenbanken und man bekommt sie gut auseinandergefieselt.
Sven Hofmann hat übrigens was zum Thema Multisite geschrieben:
- Eine Multiseite Installation umziehen
- How to migrate a WordPress multisite with WP-CLI
- How to manage WordPress multisite imports with WP-CLI
WordPress Multisite ist ein Thema, das wir uns noch einmal ausführlicher vornehmen sollten.
WordPress und Frontend-Editing
Auf dem WordCamp Europe hat Adrian Zumbrunnen sein Projekt „Frontkit“ vorgestellt. Die Präsentation hat ziemliche Wellen geschlagen. Das Video von Adrians Talk in Sofia sollte man gesehen haben.
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Das Konzept ist absolut faszinierend und man kann gespannt sein, wie der erste Release Candidate von Frontkit aussieht. Wer auf dem Laufenden bleiben will, kann hier seine Mailadresse eintragen.
Hier noch ein Artikel auf spinpress.com FrontKit – Content Creation Reimagined. Darin wird Frontkit dem Plugin WordPress Front Editor gegenübergestellt, das eventuell in den Core von WordPress 4.01 übernommen werden soll.
Noch ein Tipp von Sven: Wer das Frontend-Editing von Symfony ausprobieren möchte, kann das hier tun (Kleiner Tipp: rechts oben in der Ecke ist ein Edit-Button).
Zwei schicke freie Themes
Matthias Schwindt denkt schon eine Weile über ein neues Theme für sein Geotagging-Blog nach. Beim Herumschauen hat er ein sehr interessantes Theme entdeckt, das eine schöne Lösung für das Problem „Wohin mit der Sidebar auf mobilen Geräten“ bietet. Normalerweise verschwinden Sidebars auf dem Smartphone ja aus dem Blickfeld, weil sie unter dem Haupt-Content angeordnet werden. Wer nicht runterscrollt, findet die Infos aus den Sidebars nicht. Und weiss noch nicht mal, dass es überhaupt Sidebars gibt.
Alexander Agnarson hat das in seinem Theme Hueman so gelöst, dass in der Querformat-Ansicht auf dem Smartphone zwei kleine Buttons (oben rechts und oben links) auftauchen, mit denen man die Sidebar hereinfahren lassen kann.
Ein anderes schönes freies Theme ist Hemingway von Anders Norén. Sehr reduziert und klar und selbstverständlich responsive.
Themen, die wir uns demnächst vornehmen könnten
Wir haben dann noch ein bisschen überlegt, welche Themen denn für die nächsten MeetUps interessant sein könnten. Hier unsere Sammlung:
- WordPress und Sicherheit
- Hosting – Wo ist eine WordPress-Seite gut aufgehoben (und wo eher nicht)
- Lokale Entwicklungsumgebung (wie einrichten, wie spiegelt man ein System, wie zieht man eine Seite um)
- Multisite (siehe oben)
- WordPress Usability (Nutzerfreundlichkeit mit Blick auf Kunden und wenig webaffine Menschen)
- Was ist ein gutes Theme (auf was muss ich achten, was sind gute Quellen)
Das nächste Meetup ist für den 19. November 2014 geplant. So wie es aussieht, wird uns eine Automattic Celebrity beehren: Konstantin Obenland kommt nach München. 🙂